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Zur Ikonografie der altperuanischen Kulturen

Die verfügbare Literatur über das alte Peru vermittelte bisher wenig über Ikonografie. Was sie aufführt,  erscheint  zudem als inhomogen und wenig kohärent. Weiterhin fällt auf, dass alle Betrachtungen zur Ikonografie nur Bezug auf einzelne Kulturen oder auch auf Teilaspekte ihrer künstlerischen Hinterlassenschaften nehmen. Beachtung finden hierbei beispielsweise die Fineline-Malerei der Moche auf einer Vielzahl von Keramiken  oder die entsprechenden Gefäßmalereien der Nazca. Bereiche wie Wandmalereien und -reliefs oder Textilien finden sporadisches  Interesse und Versuche von Deutungen. Bemerkenswert ist auch, dass es an Gesamtbetrachtungen fehlt. Hiermit gemeint ist eine vergleichende inhaltliche Betrachtung aller altperuanischen Kulturen über einen Zeitraum von zweieinhalb bis dreitausend Jahren, also von der Zeit unmittelbar vor Chavin bis zu den Inka und damit letztlich bis zur spanischen Eroberung des Landes. Ebenso muss sich eine solche vergleichende Betrachtung auf die verschiedenen Materialen und Techniken der Bearbeitung der Kunstobjekte beziehen. Dies betrifft Keramiken, Objekte aus Metall, Bein oder Holz, weiterhin Reliefs in Stein oder aus Lehm, Malereien auf verschieden Materialien oder eben Textilien.

Da zunächst rein hypothetisch angenommen werden kann, dass eine Vielzahl von Objekten unterschiedlicher Art und Provenienz vergleichbare oder zumindest ähnliche Aussagen haben könnten, dürfte es angeraten sein, auch diese in die Betrachtungen mit einzubeziehen. Ferner liegt es hierbei nahe, Überlegungen zu Darstellungen des Götterbildes, über die Kulturen hinweg und in Bezug auf ihre verschiedenen Materialien, Techniken und künstlersuche Gestaltung, anzustellen. Ein weiterer ist die Analyse der Auswirkungen von Chavín als frühe Leitkultur auf die Ikonografie. Das alte Peru stellte trotz beträchtlicher topographischer und klimatischer Besonderheiten einen erkennbaren einheitlichen Kulturraum dar. Räumlicher und zeitlicher Rahmen müssen insgesamt betrachtet werden. Der Autor hat sich in Jahrzehnten unter den vorgenannten Maßgaben mit der Ikonografie in der Kunst des alten Peru beschäftigt. Das vorliegende Ergebnis ist eine logische und stringente Deutung, die belegt, dass die Aussagen dieser Ikonografie über zweieinhalb Jahrtausende und in allen Kulturen gleich sind. Diese Deutung umfasst gleichzeitig die Klarstellung der Götterwelt des alten Peru, eine Definition religiöser Inhalte sowie ihr Einfluss auf die Bildung von Hochkulturen.